Das gestrige Fußballspiel gegen Italien war extrem nervenaufreibend. Ich hoffe, das nächste Mal klappt das ohne Elfmeterschießen und bestenfalls innerhalb der regulären Spielzeit. Meine Nagel habe ich gerade rechtzeitig zum Spiel fertig bekommen. Die Fotos vom fertigen Design wurden dafür heute erst gemacht.
Diesmal habe ich für mein Deutschland-Nageldesign eine für mich neue Technik ausprobiert: water spotted nails. Im Artikel erkläre ich, wie ich das Design gemacht habe. Außerdem gibt’s ein bebildertes Making-Of.


Was bedeutet “water spotted nails” eigentlich? Diese Technik ähnelt dem ‘water marble’ (marble = marmorieren), bei dem verschiedene Farben auf die Wasseroberfläche getropft, dann ein Muster hineingezogen und dann die Nägel in das Muster eingetaucht werden. Das ‘water marble’ habe ich bereits ausprobiert und fand die Technik ziemlich aufwendig (hier geht’s zum Artikel:
klick). ‘water spotted nails’ (spotted = gefleckt) funktioniert ähnlich, aber die Handhabung ist wesentlich einfacher. Auch hier wird Nagellack auf die Wasseroberfläche getropft, allerdings nur eine Farbe. Dann sprüht man mit einer alkoholhaltigen Flüssigkeit auf die Wasseroberfläche und die Nagellackschickt platzt auf. In dieses Wirrwar an Nagellack-Fetzen taucht man dann die Nägel ein. Aber vorsicht, das ganze wird eine relativ große Sauerei.

Zuerst lackiere ich meine Nägel mit Unterlack (
Essie – millionails) und dann mit weißem Nagellack (Essie – blanc). Ich habe zwei Schichten weiß lackiert, eine hätte jedoch gereicht. Denn man sieht hinterher kaum noch was vom weißen Nagellack. Wenn der nicht 100% gleichmäßig deckt, ist das also nicht schlimm.
Die Haut um meine Nägel herum beschmiere ich größzügig mit
Flüssiglatex und lasse es trocknen. In ein kleines Glas fülle ich lauwarmes Leitungswasser. Lauwarm deshalb, weil der Lack bei kaltem Wasser schneller trocknet und man die Oberfläche nicht mehr zerstören kann. Ich tropfe einige Male schwarzen Nagellack (W7 – 28 black) auf die Wasseroberfläche. Der Nagellack verteilt sich sofort und breitet sich auf der ganzen Oberfläche aus. Deshalb braucht man hier mehrere Nagellack-Tropfen, damit die Farbe intensiv wird. Wichtig hierbei: der Nagellack sollte relativ flüssig sein, damit er sich auch gut tropfen lässt. Allzu viel Zeit sollte man sich jedoch nicht lassen, da der Lack nicht trocknen darf.
Nun nehme ich alkoholhaltiges Spray (in meinem Fall ein Sprühdeo von Weleda) und sprühe mehrmals auf die Oberfläche. Der Nagellack reißt auf und in diese zerrissenen Stücke tauche ich alle meine fünf Fingernägel ein. Dabei achte ich darauf, dass ich die Fingernägel relativ parallel zur Wasseroberfläche halte und dann ins Wasser drücke. Das Muster soll ja primär auf den Fingernägeln landen. Dann lasse ich die Fingernägel unter der Wasseroberfläche und entferne mit einem Wattestäbchen den restlichen auf dem Wasser schwimmenden Nagellack. Wenn der weg ist, kann ich die Finger aus dem Wasser ziehen und sehe das schwarze Muster.



Diese Prozedur wiederhole ich mit rotem (P2 Color Victim – 120 it’s hot!) und goldenem Nagellack (P2 – 010 gold elixir aus der “Sunshine Goddess” Limited Edition; PR-Sample). Weil nicht so viel goldener Nagellack auf der Wasseroberfläche schwimmt, ziehe ich die Nägel aus dem Wasser bevor ich den übrigen Nagellack aus dem Wasser entfernt habe. Am Zeigefinger sieht man, dass das keine gute Idee war. Beim Rausziehen hat sich hier nochmals kräftig Nagellack abgelagert, sodass vom Muster überhaupt nichts mehr zu sehen ist. Diesen Finger muss ich deshalb nochmal neu machen…
Sind alle Farben auf den Nägeln drauf, entferne ich das Latex mit einer Pinzette und säubere den Rest mit Pinsel und Nagellackentferner. Wenn alles gut getrocknet ist, trage ich für eine gleichmäßige und glänzende Oberfläche Überlack (
Glisten & Glow – HK Girl Topcoat) auf. Fertig sind die Nägel im Deutschland-Look.
Ich bin überrascht, wie sehr ich die Technik mag. Mit dem ‘water marble’ bin ich damals überhaupt nicht warm geworden. Die ‘water spotted’ Technik ging dagegen wesentlich einfacher von der Hand. Wahrscheinlich liegt es daran, dass man hier dem Zufall größeren Raum lassen kann. Jeder Nagel wird am Ende anders aussehen, was auch gewollt ist.
Außerdem ist mir beim Nageldesign immer wichtig, dass beide Hände das Design tragen. Deshalb ist eine Technik nur dann gut, wenn ich auch mit links arbeiten kann. Das ging hier ziemlich einfach und so war auch meine rechte Hand recht zügig fertig. Meine Nageldesigns trage ich immer im Alltag und deshalb möchte ich eben keine einseitig designten Nägel habe.
An dieser Stelle gibt’s natürlich wieder meine Galerie, in die ihr eure Fußball-Designs gerne verlinken dürft. Es funktioniert auch mit Bildern von Facebook oder Instagram. Bisher sind so viele tolle Designs zusammen gekommen, was mich riesig freut.
(Der goldene Nagellack von P2 ist ein PR-Sample bzw. Gratisprodukt)
Zuletzt aktualisiert am
03.07.2016