Kurz vor Ende des letzten Jahres habe ich mich dazu hinreißen lassen, das Watermarbling auszuprobieren. Ich wusste, es wird eine riesige Sauerei. Das hielt mich bisher stets vom Ausprobieren ab. Ich bin mit dem Ergebnis auch nur so halb zufrieden. Außerdem habe ich nur meine linke Hand bemarbelt. Die rechte Hand habe ich mal schön unter den Tisch fallen lassen. Der Aufwand war riesig, der Lackverbrauch extrem hoch und ich hatte auch keine Lust mehr. Deshalb kam das Design auch sehr schnell wieder von den Nägeln runter. Bei meinen Nageldesigns habe ich den Anspruch, es auf beiden Händen spazieren zu tragen. Deshalb mache ich auch keine Freihand-Designs, weil ich das mit der linken Hand nie hinbekommen würde.
Nun aber wieder zu diesem Marble-Versuch und wie ich vorgegangen bin:
1x Unterlack (Essie – millionails)
2x Essie – blanc (weiß)
Nachdem diese Basislackierung gut getrocknet war, beginne ich mit dem Marbeln (= marmorieren). Zuerst schmiere ich um die Nägel und an der ganzen Nagelspitze rundrum Bastelkleber auf die Haut. Der soll sich hinterher wieder abziehen lassen und soll mir viel Ärger ersparen. Es dauert aber eine Weile bis der weiße Kleber an der Haut angektrocknet ist.
Fürs Marbeln benutze ich einen Plastikbecher mit normalem Hahnenwasser, welches warm ist. Bei kaltem Wasser trocknet der Lack sofort auf der Wasseroberfläche, was nicht hilfreich ist. Dann werden die Lackfarben (China Glaze – Friends Forever, Right? und Essie – warm and toasty turtleneck) nacheinander in den Becher getropft. Sie bilden dabei konzentrische Kreise. Man benötigt wirklich einige Tropfen Nagellack, bis die Oberfläche bedeckt ist. Dann zog ich mit einem Schaschlikspieß aus Holz meine Muster in die Lackkreise. Ich suche mir eine schöne Stelle aus und tunke den Nagel in das Muster. Hier achte ich darauf, den Nagel parallel zur Wasseroberfläche einzutauchen. Damit das Muster quasi auf die volle Breitseite gelangt.
Nun lasse ich die Nägel und die Fingerspitzen so weit im Wasser, dass der Nagel komplett unter Wasser ist. Mit meinem Holzspieß versuche ich den restlichen Nagellack an der Wasseroberfläche aufzusammeln. Hier ist es hilfreich, den Lack etwas antrocknen zu lassen. Es hat aber nicht so wunderbar funktioniert, sodass ich mit einem Wattestäbchen besser zurecht kam. So entsteht auch schon die erste große Sauerei. An der Spitze des Wattestäbchens sammelt sich ein riesiger Klumpen feuchter Nagellack.
Als nächstes kann der Nagel aus dem Wasser gehoben werden und ich sehe zum ersten Mal, ob es geklappt hat. Das Muster ist auf dem Nagel zu erkennen – Glück gehabt. Den angetrockneten Bastelkleber kann ich mit dem Holzstäbchen von der Haut abknibbeln und lässt sich dann so ziemlich in einem Stück abziehen. So erspare ich mir langwieriges Säubern der Haut. Denn die ganze Haut um den Nagel herum und die ganze ins Wasser getauchte Fingerspitze sind komplett mit dem Nagellackmuster bezogen.
Und das wiederhole ich nun mit jedem Finger. Nachdem die linke Hand fertig war, hatte ich wirklich keine Lust mehr. Die Luft war raus, es ist eine riesige Sauerei entstanden: Bastelkleberreste, klumpige Wattestäbchen, nagellackverschmierte Kosmetiktücher und Holzspieße.
Benutzte Produkte: Bastelkleber, Essie – millionails, Essie – blanc, Essie – warm and toasty turtleneck, China Glaze – Friends Forever, Right?, Glisten & Glow HK Girl Topcoat, Color Correckting Pens von P2.
Das Marmorieren der Fingernägel und ich sind keine Freunde geworden. Abgesehen davon war ich mit keinem Nagel außer dem Mittelfinger so recht zufrieden:
Es sindn eingeschlossene Bläschen entstanden, wie sie auf dem Zeigefinger schön zu sehen sind. Das Muster auf der Wasseroberfläche war wunderschön, aber dann sind diese Blasen und Unebenheiten auf dem Nagel entstanden. Auf dem kleinen Finger entstand eine riesige Macke. Was da passiert ist, weiß ich nicht. Und auf den allen Nägeln bis auf dem Mittelfinger entstanden slche seltsamen Riefen, wie sie am Ringfinger mit den Pfeilen gekennzeichnet sind. Es sieht aus, als sei irgendwas durchsichtiges auf den Nagel geraten. Auf den Anderen Nägeln waren die Partien so klein, dass sie auf den Fotos kaum zu sehen sind.
Nach dieser langen Marble-Zeit war ich über das Ergebnis echt frustriert. Deshalb blieb die rechte Hand unmarmoriert.
Fazit: Direkt nach dem Marbeln war ich mir sicher, ich werde das unter “ausprobiert” abstempeln. Nachdem nun ein paar Tage vergangen sind, juckt es mich schon in den Fingern, das nochmal auszuprobieren. Ich werde ein paar Dinge anders machen, sodass ich vielleicht schneller zum Ziel gelange.
Dass die Sache mit dem Bastelkleber funktioniert, weiß ich jetzt. Also werde ich mir vor dem Marbeln direkt eine ganze Hand und nicht erst einzelne Finger mit dem Kleber beschmieren. So spare ich mir unnötige Trockenzeit. Dann werde ich eine Schale mit größerer Wasseroberfläche suchen. Natürlich verbrauche ich dann mehr Nagellack, kann dann aber vielleicht auch mehrere Fingernägel gleichzeitig eintauchen.
Habt ihr Watermarble schon ausprobiert? Mich interessieren eure Tipps und Tricks, wie sowas fehlerfrei gelingen kann. Und falls ihr es noch nicht versucht habt: würdet ihr es tun?
Zuletzt aktualisiert am
03.01.2014
Also ich finde, es sieht super aus. Aber eben diese Sauerei ist das, was mich bisher vorm Ausprobieren zurückschrecken ließ.
Danke dir 🙂 Ich denke, ich probiere es einfach mal nochmal aus und fotografiere dabei diese ganze Sauerei mit 🙂 Nächstes Mal mache ich es in der Nähe meiner Fotolampen.
Ich hab mich aus dem gleichen Grund wie du bisher noch nicht ans Marblen gewagt, aber die Ergebnisse sind einfach so toll! Auch trotz Bläschen und Macken finde ich dein Design wunderschön! Ich würde glaube ich erstmal mit einem Akzentnagel anfangen. Dann hab ich nicht so viel Arbeit und kann sogar beide Hände machen. 🙂 Was ich auch mal probieren möchte, ist Water Marble als selfmade Decals – also Muster auf der Wasseroberfläche trocknen lassen, auf den Nagel zurecht schneiden und mit Klarlack anbringen. Vielleicht ist das ja weniger nervenaufreibend. ^^
Liebe Grüße,
Irma 🙂
Stimmt, mit Akzentnägeln wäre man schneller fertig 🙂 Die Sache mit dem "an der Wasseroberfläche trocknen lassen" habe ich versucht. Es hat geklappt bis ich es auf den Nagel bringen wollte. Es hat Blasen und Falten geworfen 🙁 Ich werde da nochmal schauen, wie es richtig geht. Ich habs aus der Frustration heraus einfach versucht. Aber es sieht leichter aus als es tatsächlich ist.
Ich habe grade schon einen Kommentar geschrieben, allerdings vom Handy aus..Bin mir nicht sicher, ob es so richtig geklappt hat 😀
Also hier nochmal:
Klassisches Marbling ist nicht so meins. Es klappt meistens nicht so wie ich will und ne Sauerei ist es auch noch. Letztens habe ich aber etwas herumexperimentiert und eine andere Möglichkeit des Water Marblings ausprobiert. Es hat zwar lange gedauert, aber nur weil ich so viele Fehler gemacht habe 😉
Hier findest du den Blogpost: http://alionsworld.blogspot.com/2014/12/water-marbling-mal-anders.html
Liebe Grüße,
Julia
Den anderen Kommentar von dir hat's wohl verschluckt. Deine Methode finde ich sehr interessant. Ich habe auch aus Frust ein Muster trocknen lassen. Allerdings habe ich eine Klarlackschicht auf den Nagel gepinselt und dann das Motiv darübergelegt. Das hat enorme Falten geworfen und Blasen waren auch drunter. Ich werde es mal so wie du versuchen. Auflegen und dann Klarlack drüber. Aber zieht es das Motiv dann nicht vom glatten Nagel wieder runter?
Mein Problem war ja, dass ich das getrocknete Motiv nicht aus der Schale herausbekommen habe, ohne dass es sich total zusammengezogen hat..Wie hast du das gemacht?
Also der Effekt ist total schwer zu beschreiben. Es zieht sich irgendwie schon zusammen, aber nicht so, dass das Motiv auf dem Nagel knittert oder so, sondern so, dass er sich an den Rändern an den Nagel festzieht und sich so die überstehenden Stücke einfach abtrennen lassen.. 😛 Ich weiß, keine gute Beschreibung, probiers einfach mal aus und berichte dann drüber, wie es bei dir geklappt hat. 🙂
Mit einem Holzstäbchen habe ich es angehoben und konnte es dann ganz leicht mit den Fingern rausheben. Ich werde einfach noch ein bisschen probieren 🙂
Mir gefällt das Ergebnis sehr gut. Aber der Aufwand schreckt mich ab. Danke für die ausführliche Beschreibung. 🙂
Genau so ging es mir auch. Der Aufwand ist extrem – was mich von einem erneuten Versuch abschreckt. Wobei es mir schon in den Fingern juckt 😉
Ich finde dein Ergebnis auch echt gut gelungen! Was mich am marbeln immer ein bisschen stört, ist der hohe Lackverbrauch. Deswegen versuche ich auch meistens mehrere Finger gleichzeitig zu machen.
Liebe Grüße
Nina
Ich werde es nächstes mal mit einer breiteren Schale versuchen. Logisch brauche ich da erstmal mehr Lack. Aber wenn ich dann 3 oder 4 Finger gleichzeitig reinhalte, wird es sich vielleicht lohnen.
Sieht super aus. Ich finde es auch eine riesen Sauerei. Trotzdem finde ich dein Design super und ich denke, dass man viele tolle Sachen mit der Technik machen kann.
Das stimmt. Vielseitig ist die Technik. Ich bin mir – auch nach dem Feedback hier – sicher, dass ich es nochmal ausprobieren werde. Nur wann ich das mache, weiß ich noch nicht 😉
Ich finde das Ergebnis ist schön geworden. Mir ist das irgendwie eine zu große Sauerei. Deswegen habe ich es noch immer nicht ausprobiert.. ^^
Lg Kim
Dankeschön 🙂 Mich stört nur die Tatsache, dass die Muster im Wasser perfekt waren. Die Übertragung auf die Nägel hätte also besser laufen mpssen. Und die Sauerei hält mich auch davon ab, das marbling mal eben neu zu versuchen. Da muss ich schon dafür aufgelegt und die entsprechende Zeit haben.
Erstmal: Frohes neues Jahr, liebe Leni!! 🙂 Bist du gut reingerutscht?
Das Ergebnis ist superschön geworden, aber mir geht es absolut wie dir: Aufwand, Sauerei, Bläschen im Muster – ich mache das nicht mehr. Der Aufwand alleine wäre es nichtmal, aber wenn dann auch noch das Ergebnis nicht gefällt, sondern mich vielmehr ärgert, muss ich das echt nicht haben. Sag Bescheid, wenn du rausgefunden hast, wie das Ergebnis perfekt wird – vielleicht wag ich mich dann nochmal ran 😉
Dir ebenfalls ein gutes und gesundes neues Jahr, liebe Andrea 🙂
Wenn ich den ganzen Nachmittag am marbeln bin und nur eine Hand fertig habe, dann will ich – verdammt noch mal – dass es auch perfekt aussieht. In der Zeit hätte ich beim Stempeln alle beide Hände mindestens 2x bestempelt und wäre mit dem Ergebnis sehr zufrieden gewesen.
Wenn ich es nochmal versuche, werde ich definitiv wieder darüber schreiben. Ich hoffe, dass ich dann vielleicht ein wenig Zeit spare und schönere Ergebnisse erziele.
Liebe Grüße,
Leni
Das sieht sooo wunderschön aus und die Farbkombi ist traumhaft! Ich wäre froh, wenn das Ergebnis bei mir so aussehen würde. Bei mir sieht das immer eher so aus als hätte da einer kurz vom antrocknen drüber gewischt 😀
Die Farbkombination mag ich auch 🙂 Leider war mir das Ergebnis nicht schön genug für einen ganzen Nachmittag Sauerei. Da bekomme ich sonst meine Nageldesigns deutlich schneller hin.
Wenn marbeln nicht klappt, mach in der Zeit was anderes hübsches. Es gibt so viele einfache und schnelle Dinge im Bereich Nageldesign 🙂
Die Farben hast du echt schön ausgewählt, finde ich 🙂 Und sooo schlimm sind die Macken doch nicht, aber klar, wenn man da so viel Zeit und Nerven investiert und Hoffnung hat, was ganz tolles neues zu schaffen, enttäuscht sowas echt. Ich habe das vor Ewigkeiten auch versucht und ebenfalls diese Lufteinschlüsse und komischen Verschiebungen gehabt. Die Zeit, die dabei drauf gegangen ist, habe ich zum Glück nicht gemessen, sonst hätte mir das auch echt schlechte Laune gemacht. Ich hab's seitdem auch nicht mehr versucht, obwohl ich das echt wunderschön finde! Vielleicht mache ich das auch mit ein oder zwei Akzentnägeln noch mal, dann kann man sich beim ersten Nagel schon sagen, dass man die Sauerei und den Ärger ganz bald hinter sich hat 😀
Danke dir für deinen Kommentar 🙂 Akzentnägel sind ein gutes Stichwort. Das werde ich nächstes Mal versuchen. Vielleicht habe ich viel zu viele perfekte Marblings gesehen und gedacht, das sähe dann immer so aus 😉 Ich bin froh, dass Marbeln nicht jedem leicht fällt und nicht bei jedem sofort gute Ergebnisse erzielt. Aus dem Grund möchte ich auch mal Dinge zeigen, die nicht perfekt sind. Das werde ich künftig öfter machen.
Und dein Kommentar gibt mir echt Mut, es nochmal zu versuchen. Danke dafür 😡
Im Ernst, für den ersten Versuch ist das doch wahnsinnig toll geworden!
Mir gelingen Marblings auch häufig nicht, irgendwie bekomm ich aber keine guten Muster in den Lack rein, bin zu doof oder so, ich weiß es nicht XD Ich tunk aber eigentlich immer mindestens zwei Finger rein (sofern genug "gescheites Muster" rausgekommen ist), weil sonst sitzt man halt auch echt ewig ^^. Und ja, es ist eine Sauerei und gefühlte Lackverschwendung (aber bis ich mal was leer hab außer weiß und schwarz, das dauert eh ewig…). Aber wie oft seh ich so tolle Marblings und dann juckt es mich doch wieder… Bläschen hab ich auch oft drunter und manchmal, wenn man einen Fussel am Holzstäbchen hat, dann zieht das total blöde Minimuster hinter sich her. Ich bekomm's auch selten zu meiner Zufriedenheit hin und noch seltener wage ich mich überhaupt dran, weil es halt doch kein kleiner Aufwand ist. Aber kann halt soooo gut aussehen!! 😀
Es tut echt gut, dass es auch mal nicht so klappt. Ich sah immer nur perfekt gelungene Marblings und war bis zum Eintauchen auch guter Hoffnung. Die Lacke haben funktioniert und die Muster sind schön geworden. Was dann kam, kann ich nicht erklären 🙂 Ich werde es aber nochmal versuchen und hier berichten. Du machst mir Mut. Es kann wirklich gut aussehen und ist was ganz besonderes 🙂
Hallo Leni, Hallo alle Anderen! 🙂
Ich habe gestern zum ersten Mal das Water-Marblen versucht und muss sagen: Es ist garnicht so schwer wie ich dachte und ich finde es einfach sehr schön! 🙂
Es ist tatsächlich eine große Sauerei, das stimmt, aber man kann es einigermaßen in Grenzen halten. Hier ein paar Tipps wie ich es gemacht habe:
Ich habe die Arbeitsfläche mit ein paar Tüchern Kochenrolle ausgelegt und die Schale (lieber etwas größer und tief) darauf gestellt. Den Finger unterhalb des Nagels vorher mit eins,zwei Streifen Tesa-Film umwickeln und um den Nagel herum (besonders unter bzw. hinter dem Nagel) Color Stop! Fluid oder Bastelkleber streichen. So ersparrt ihr euch am Ende lästiges säubern. 😉 Wenn ihr den Nagel auf die gewünschte Stelle im Wasser gedrückt habt, kurz warten und den Finger fast senkrecht tiefer ins Wasser drücken, dadurch bilden sich in 90% der Fälle keine Bläschen. Jetzt mit einem Zahnstocher den Rest-Lack an der Oberfläche vom Finger trennen und den Finger aus dem Wasser ziehen. Dadurch, dass ihr Tesa-Film und den Bastelkleber verwendet habt, habt ihr somit kaum noch Korrektur-Arbeiten zu erledigen.
Liebe Grüße, Dunja 🙂
Liebe Dunja, toll dass du das Marbeln versucht hast. Noch toller ist, dass es sofort geklappt hat. Danke für deine tollen Tipps, die mir und anderen sicher einiges helfen werden. Ich muss das nächste Mal ein größeres Gefäß nehmen. Denn mein Trinkbecher aus Plastik war definitiv zu schmal.
Liebe Grüße
Sehr gerne 🙂 Ja, ein Trinkbecher ist, besonders für den ersten Versuch, eher ungeeignet wegen der kleinen Öffnung (auch wenn das überall empfohlen wird). Aber man muss einfach mal testen. Hihi 🙂 und übrigens: die Lacke von Maybelline Super Stay 7 Days sind ungeeignet dafür. Sie verselbständigen sich im Wasser und verschwinden einfach, als hätte man nie Farbe ins Wasser gegeben o.O
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, Dunja 🙂