5 Tage Rom – Teil 6: Das Essen

Jedes Mal, wenn ich nach Italien komme, freue ich mich besonders auf das Essen. Speziell Eis kann ich dort nie widerstehen. Bei uns ist in Eisdielen das Eis meist lieblos in die Boxen gequetscht und in Italien kunstvoll aufgetürmt. In Deutschland esse ich daher so gut wie kein Eis mehr, aber in Italien ist das ein Muss. So kam es auch, dass ich in Rom jeden Tag einen Becher Eis mit den verschiedensten Sorten gegessen habe.
Es ist übrigens ratsam, das Eis in einem Pappbecher zu kaufen. Bei 30°C im Schatten und den schmalen Waffeln, läufte einem das Eis nur so davon. So ging es mir ein einziges Mal und seit damals esse ich nur noch im Pappbecher. Ich genieße gerne und wenn einem das Eis in Strömen den Arm herunterläuft, kann ich das nicht mehr tun. Im Gegenteil, man isst viel schneller, damit nicht so viel wegläuft. Und das ist doch schade um das leckere Eis.
An Sorten gibt es alles, was das Herz begehrt. Meist stand ich ewig vor der Auswahl und konnte mich nicht entscheiden. Ganz besonders mag ich dieses Jahr Kokos. Es ist so schön erfrischend. Himbeere und Erdbeere gehen immer, aber Haselnuss hat es mir auch total angetan. Dann hatte ich noch eine Sorte Nutella probiert. Das Eis an sich war weiß, cremig und sahnig. Aber es war von Nutellasträngen durchzogen und hat himmlisch geschmeckt.
Gerade am Eis liebe ich diese kunstvoll aufgetürmten Eisberge – das Auge isst schließlich mit. Ehrlich gesagt kam ich öfter auf mindestens 3 Eissorten in meinem Becher. Abgerechnet wird hier nicht nach Kugeln, das gibt es dort nicht. Das Eis wird mit Hilfe eines Schabers in die Becher oder auf die Waffeln gestrichen und meist ist das eine viel größere Portion als eine deutsche Kugel. Es war meist nicht ganz klar, wieviele Sorten in einen Becher kommen, deshalb fragte ich einfach nach. Englisch wurde stets gut verstanden und ich kam immer ans Ziel. Deshalb lege ich wirklich jedem ans Herz, sich in Italien von diesem Eisparadies verführen zu lassen, um eine kleine Weile im Eishimmel zu schweben.

An dieser Stelle möchte ich natürlich das normale Essen nicht unerwähnt lassen. Als Studentin achtet man natürlich schon darauf, nicht Unsummen an Geld für Essen liegen zu lassen. Also wurden die Lokale schon ein klein wenig abgecheckt, bevor ich mich dort niedergelassen habe. Lokale gibt es auf jeden Fall wie Sand am Meer. Die meisten Restaurants haben eine Speißekartentafel ausgestellt, sodass man sich sofort einen Überblick über Angebot und Preis machen konnte. Vom Preis-Leistungsverhältnis kam man mit Pizza am Weitesten. Die Pasta ist zwar unglaublich lecker, meist aber recht teuer und nur in kleineren Portionen erhältlich. Das ist deshalb so, da Pasta in Italien nur einen Teil des Hauptgangs, die sogenannte primi piatti, darstellt. Deshalb war ich nach einem Teller Pasta noch lange nicht satt. Pizza war in der Regel günstiger als Pasta und man wurde satt. Die abgebildete Pizza Margherita kostete 6 Euro und war richtig lecker. Der Boden war unglaublich dünn und der Geschmack göttlich. Für alle, die dickeren Boden an Pizzas mögen: Das war die dünnste Pizza, die ich gesehen habe. Im Regelfall war der Boden normal dick. Aber so richtig dicke Böden machen die Italiener eh nicht. Dieser Trend kommt aus einem anderen Land.
Beim Essengehen ist außerdem noch zu beachten, dass man oft für das Gedeck zu zahlen hat. Das ist dann entweder ein Prozentsatz der Rechnung oder 1-2 Euro. Das sollte eigentlich in jeder Speisekarte zu finden sein. Dennoch merkt man immer wieder, dass oft versucht wird Touristen über den Tisch zu ziehen. Deshalb merkte ich mir gerade diesen Preis für das Gedeck genau und kontrollierte das später auf der Rechnung. Es kam schon öfter vor, dass hinterher ein höherer Betrag auf der Rechnung stand.
Einer Freundin zum Beispiel wurden Postkartenbriefmarken in Höhe von 1,25 Euro pro Karte angedreht. Später erfuhr ich von zuhause per SMS, dass eine Karte von Italien nach Deutschland nur 70 Ct. kostet. Als ich meine Briefmarken besorgte, wusste ich also bestens Bescheid und war gewappnet.

Ansonsten findet man überall in der Stadt üppig bestückte Obststände. Meist sind noch Kokosscheiben dabei. Auf dem Bild sieht man sie ganz links. Als Erfrischung für zwischendurch, ist das natürlich eine leckere Sache.

Von meiner 5tägigen Romreise sind nun noch 2 Berichte in Planung. Einmal möchte ich noch das Vatikanische Museum und die Sixtinische Kapelle vorstellen. Im letzten Bericht gibt es noch ein paar Sehenswürdigkeiten und Eindrücke, die nirgends so recht reinpassen.
Eine Übersicht meiner Berichte über Rom, die stets aktualisiert wird:

5 Tage Rom – Teil 4: Das Kolosseum
5 Tage Rom – Teil 5: Circus Maxiumus und Forum Romanum

16 Gedanken zu „5 Tage Rom – Teil 6: Das Essen“

  1. Ooohja, das liebe italienische Eis! Ein Traum 🙂
    Du hast recht, sie geben sich bei der Präsentation wirklich viel mehr Mühe! Und schmecken tuts auch tausend mal besser.
    Hast du mal Eis im Brioch probiert?

    Also in Italien kannst du dir die Wampe echt zuschlagen. Das Gemüse, Obst.. einfach alles schmeckt anders – besser wie ich finde! Viel frischer und reifer 🙂

    Freu mich schon auf den Bericht vom vatikanischen Museum!

    LG, Pina

  2. @ Glittermuffin: Aber definitiv 🙂 Im Moment esse ich gerade Spaghetti mit Tomatensoße. Selbstgemacht ist das ein unschlagbar gutes Essen 😀

    @ Jessi: Oh, ich dachte, ich hätte das im Text geschrieben. Abgerechnet wird nach Bechergröße oder nach Waffelgröße. Oft stand dann nicht dabei, wieviele "flavours" da enthalten sind. Aber eine kurze Nachfrage schafft Klarheit.

    @ Mela: Dann drücke ich dir die Daumen, dass das so klappt, wie dus dir wünschst. Es geht schon ganz gut, wenn man die Sprache ein bisschen kann. Dadurch, dass ich 7 Jahre Lateinunterricht habe, kann ich das Wichtigste schonmal lesen und lerne schnell dazu. Irgendwie klappts immer 😉

    @ Pina: Das freut mich, wenn du dich auf das Vatikanische Museum freust 😀
    Das Eis schmeckt wirklich tausendmal besser. Wie schon gesagt, seit ich zum ersten Mal in Italien Eis probiert habe, esse ich diese Minikugeln in Deutschland viel seltener.

    Ne, Eis im Brioch habe ich nicht probiert. Was ist das denn genau?

  3. Eis im Brioch… das ist eine Art klebriges Eierweck das zur Hälfte aufgeschnitten wird – wie ein Fladenbrot und dann kommt da das Eis rein! Das haben in Sizilien alle gegessen, mein Fall war es leider nicht. Aber man musste es mal probiert haben 😉

  4. Super schöne beitrag!! Was ich an Italien so lieben, abgesehen vom Seherwürdikeit, ist die Küche. Die art und weise wie die italiener kochen ist nicht zu übertreffen. Einmal war ich zu Gast bei Freunde von Freunden und in der Küche brüdelte von Frauen: jede wüsste genau was zu machen war!! Eine machte pasta fresca (und nicht die nudeln aus der tüte), die andere machte die macedionia, eine andere backte irgend was, und alle aben immer an der sösse rumgemäckert. Es was ein erlebniss die in keine Restaurant machen würdest.
    Ich muss jetzt buchen für Rom!!

  5. Oh ja, das Essen…mmmhh! Ich liebe italienisches Essen und in Rom kann man wirklich gutes kriegen, obwohl es von Touristen nur so wimmelt. In Rom gibt es sehr teure aber auch recht günstige Restaurants, wobei in den teuren eben andere typische Speisen im Vordergrund stehen und die Pasta oder Pizza nur als Vorspeise serviert wird. Bei den günstigen isst man eben Pasta oder Pizza als Hauptgericht, völlig ausreichend! Ich erinnere mich an ein überraschend günstiges Restaurant mit großen Pasta-Portionen direkt hinterm Pantheon, wo man doch an diesem Standort eher Touri-Abzocke vermuten würde.

    Das Eis ist ein Traum! Wobei auch leider nicht ganz günstig, wenn ich mich recht erinnere?!
    Jedenfalls muss man das italienische Eis probiert haben. Hier in Deutschland gibt es noch eine Eisdiele, bei der ich Eis esse, da mir das Eis bei den vielen anderen nicht mehr schmeckt und ich dann lieber selten, dafür aber ein gutes esse.
    Aber allein schon die Aufmachung ist verführerisch, ganz anders als in Deutschland. Und irgendwie ist in Italien immer Eiszeit, egal, ob sonnig oder kühl, die Italiener lieben ihr Eis das ganze Jahr.
    Ich freu mich auf deine beiden letzten Berichte und bedauere, dass es schon die beiden letzten sind…
    Du bringst uns ein Stück Rom nach hause! 😉

  6. aaaaaaaaaaaaaaah die Pizza!!!! Oh mein Gott wenn du wüsstest wie mir das Wasser im Mund zusammenläuft bei diesen Bildern………
    Ich liebe liebe liebe Pizza 🙂 Und die Italiener können das einfach nochmal am Besten……… 🙂
    Toller Bericht!
    liebe Grüße, Linda

  7. Wow, das Eis sieht ja echt lecker aus. Ich war bisher leider nur einmal in Italien, als ich 6 Jahre alt war in Venedig und da hab ich dann (ungelogen) die schlechteste Pizza meines Lebens gegessen. 😉

  8. @ Pina: Hm, das hört sich jetzt nicht sooo lecker an. Wenns mir mal günstig übern Weg läuft, probier ichs mal. Aber ansonsten bleibe ich doch lieber beim klassischen Eis im Becher 😀

    @ scent of pink: Italiener sind halt ein symphatisches Volk. Ich gehe immer gerne hin und habe bisher immer nette Erfahrungen mit den Einheimischen gehabt.

    @ Estrella: Deinen Tipp mit dem Pantheon ist gut 😀 Ich kann mich generell nicht beklagen. Wir haben immer leckeres Essen gefunden und uns vorher die Speisekarte angesehen.

    Bei dem Eis gehts dir dann ja wie mir. Seit ich zum ersten Mal bewusst (nicht als Kind 🙂 ) Eis gegessen habe, gehe ich in Deutschland nur noch selten Eis essen. Die Kugeln erscheinen mickrig und teuer ist das Eis in Deutschland mittlerweile auch. Wir zahlen hier minimum 1 Euro für die Kugel…
    Deswegen hat mich das in Italien überhaupt nicht gekümmert 😉
    Eis essen kann ich übrigens auch das ganze Jahr über. Im Winter bekomme ich manchmal Lust auf ein schönes Spaghettieis und die Eisdielen haben zu 🙁

    Schön, wenn dir meine Berichte gefallen 😉

    @ Linda: Das kann ich gut nachvollziehen. Die italienischen Pizzen waren einfach der Hammer.

    @ Lui: Oh, das ist ja blöd gelaufen… Naja, es gibt überall schwarze Schafe. Vielleicht bekommst du ja irgendwann die Gelegenheit, dich vom Gegenteil zu überzeugen 😉

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