Meine Lieblingssehenswürdigkeit in Rom ist das Kolosseum. Nach vielen Jahren Lateinunterricht in der Schule kenne ich viele Geschichten rund um dieses Amphitheater und es faszinierte mich schon immer. Es wurde zwischen 72 und 80 n. Chr. erbaut (Quelle:
Wikipedia) und hat damit schon ein paar Jährchen auf dem Buckel.
Im Rahmen einer Stadtführung erfuhren wir recht viel über dieses Gebäude. Obwohl es für den Betrachter rund erscheint, ist es ellipsenförmig gebaut. Es bestand insgesamt aus drei Arkadenringen, von denen nur der innerste noch vollständig erhalten ist. Auf dem unteren Bild kann man die Reste der anderen Ringe gut erkennen. Nach seiner Fertigstellung wurden erstmal 100 Tage lang Spiele abgehalten. Der Besuch war damals für die Menschen kostenlos. Schließlich lautete das Motto der Römer: “Brot und Spiele”. Auf der Zuschauertribüne fanden etwa 50.000 Mentschen Platz (Quelle:
Wikipedia). Durch die 80 Eingänge ringsum konnten die Menschen zügig rein und auch schnell wieder raus.
Nachts ist das Kolosseum beleuchtet und bietet eine traumhafte Kulisse.
Im Inneren des Kolosseums sieht man teilweise noch die Zuschauertribüne. Die Arena selbst war mit einem komplizierten Gangsystem unterkellert. Dort hielten sich die Gladiatoren außerhalb ihrer Auftritte auf. Außerdem waren dort die Tiere und Requisiten untergebracht. Mit Seilzügen, also quasi mit Aufzügen, konnten Menschen, Tiere und Requisiten dann von unten nach oben auf den Kampfplatz befördert werden.


Die Arena (Kampffläche) bestand aus Holzplatten. Heute ist ein Teil der Arena nachgebaut und deutet an, wie es damals in etwa aussah. Auf den Holzplatten war eine Sandschicht aufgeschüttet. Da bei den Kämpfen oftmals viel Blut floss, konnte man so die Arena leicht reinigen. Es fanden Kämpfe zwischen Menschen statt. Die ausgebildeten Kämpfer nennt man Gladiatoren. Sie wurden in speziellen Gladiatorenschulen 2 Jahre ausgebildet und waren meist Sklaven, die von den Inhabern der Schulen auf dem Sklavenmarkt eingekauft wurden. Für jeden Kampf bekamen die Gladiatoren Geld. Wer fleißig sparte, konnte sich irgendwann von seiner Gladiatorenschule freikaufen. Gladiatoren kämpften untereinander selten bis zum Tod. Allerdings wurden im Kolosseum Todesurteile vollstreckt, indem Gladiatoren zum Tode Verurteilte töten durften. Natürlich hatten die Verurteilten kaum eine Chance gegen die gut ausgebildeten Kämpfer. Außerdem wurde gegen Tiere gekämpft oder man ließ Tiere untereinander kämpfen. Da die Römer viele Kriege gegen fremde Kulturen führten, wurden fremdländische Tiere eingeschifft und im Kolosseum vorgeführt. Was im Kolosseum so alles vor sich ging, hat uns die nette Stadtführerin sehr ausführlich erzählt.


Mich selbst fasziniert dieses Gebäude und seine Geschichten sehr. Dort zu stehen und zu wissen, dass vor so langer Zeit im antiken Rom Menschen dort ihre Unterhaltung fanden, beeindruckt mich. Hinzu kommt, dass ich mich für das antike Rom schon lange interessiere. Im Lateinunterricht lernten wir sehr viel über die Kultur und das Leben der alten Römer. Irgendwie fühle ich mich mit dieser Epoche von allen anderen am Meisten verbunden. Ich bin unglaublich froh, dass ich es auch von innen besichtigt habe. Es ist ein unbeschreibliches Gänsehautgefühl, die Treppen hochzulaufen und auf einmal vor diesem gewaltig großen inneren Bereich zu stehen.
In einem Teil des Kolosseums befand sich bei meinem Besuch eine Ausstellung. Ich weiß nicht, ob sie immer zu sehen ist, oder ob sie nur temporär stattfand. Jedenfalls gab es dort interessante Dinge zu betrachten:
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antike Snacks |
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antike Trinkgefäße |
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Statue einer antiken Römerin |
Wenn man das so alles sieht, kann man sich gut vorstellen, dass die antiken Römer Genussmenschen waren. Sogar mit den Klamotten für Frauen könnte ich mich gut anfreunden. Wäre es möglich, eine Zeitreise zu machen, würde ich einen Tag lang das antike Rom besuchen und natürlich ein paar Spiele im Kolosseum ansehen.
Rund um das Kolosseum findet man ein paar Straßenabschnitte, wie sie damals schon im antiken Rom vorhanden waren. Jetzt ist mir klar, warum man damals “Römerlatschen” trug. Mit anderen Schuhen kann man auf diesen großen gebogenen und unterschiedlich hohen Steinen kaum laufen.
Ich hoffe, euch hat mein etwas ausführlicher Bericht über das Kolosseum gefallen. Im nächsten Bericht zeige ich euch ein paar antike Sehenswürdigkeiten, die nicht weit vom Kolosseum entfernt liegen: Das Forum Romanum und den Circus Maximus (zumindest das, was noch zu sehen ist).
Eine Übersicht meiner Berichte über Rom, die stets aktualisiert wird:
Toller Bericht! Ich hoffe, ich komme auch in den nächsten Jahren mal nach Rom, das Studium mit seinen blöden Praktikas verbietet mir zurzeit jeglichen Urlaub -.- Liebe Grüße!
Meine Freundin war da, und mein Bruder war da, aber ich, die reiseverrückteste überhaupt, noch nicht >_<
Aber danke für deine Erzählungen, das hört sich ja noch besser an als ich gedacht habe 😀 Die Fotos sind auch voll schön 🙂
.. Ich fühle mich am meisten mit dem alten Ägypten verbunden.. Wer weiß, vielleicht hatten wir beide ja ein früheres Leben als Römerin oder Ägypterin ;D
das Kolloseum schaut so schön aus… *auch hin will*
@ Mrs. Meltin-Pot: Zum Glück wars bei mir die Studienfahrt. Sonst komme ich zeitlich bedingt auch nicht wirklich weg 😀
@ Nina: Ist echt ne Reise wert 🙂 aber ich kann dann gut verstehen, wies dir mit den Ägyptern geht. Wer weiß, wer weiß, ob wir nicht ein früheres Leben hatten… Der Gedanke ist schön 🙂
@ Jessi: Lohnt sich echt. Glücklicherweise hatten wir ein Bilderbuchwetter mit viel blauem Himmel. Wir waren gegen Abend da und die untergehende Sonne war das perfekte Foto-Licht. Schön weich und vorteilhaft 😉
Der Bericht übers Kolosseum gefällt mir sehr gut. Toll, wie du alles so schön einfach beschrieben hast, kann man sich richtig reindenken…
Ich finde das Kolosseum sehr beeindruckend und mich fasziniert die Geschichte, die dahintersteckt. Die Ausstellung habe ich bei meinen drei Besuchen noch nicht gesehen, aber selbstverständlich alles andere sehr ausführlich 😉
Ich freu mich schon auf den nächsten Artikel über Rom, laufe in Gedanken jedesmal die Strecke der Sehenswürdigkeiten ab 🙂
@ Estrella: Im Prinzip hat die Stadtführerin das genauso erzählt. Sie hat das richtig toll gemacht und man konnte sich echt ein bisschen in die Zeit damals zurückversetzen 🙂
Es freut mich zu hören, dass du es ebenfall beeindruckend findest 😀
Süße danke danke danke für diese tollen Berichte über Rom, bei mir ist es in drei Wochen soweit und ich freue mich soooo sehr, warte schon sehnsüchtig auf den nächsten Bericht! : )
@ viva: Wow, ich wünsche dir ganz viel Spaß in der schönen Stadt 😀 Nächste Woche gibt's auf jeden Fall den nächsten Bericht 😀